WILLKOMMEN ZUM DIGITALEN TOOLKIT

Das YouPart - Digitale Toolkit für Partizipation und politische Bildung in der Jugendarbeit bietet praktische Materialien für alle, die mit Jugendlichen in diesen Bereichen arbeiten. Dieses Toolkit ist das methodische Ergebnis des Erasmus⁺-Jugendbeteiligungsprojekts „YouPart: Engage. Connect. Empower", einer einzigartigen Zusammenarbeit von NGO- und Jugendarbeiter*innen von 12 Organisationen aus sechs Ländern: Österreich, Tschechien, Griechenland, Italien, Slowenien und Serbien.  

Im Europäischen Jahr der Jugend 2022 kamen junge Europäer*innen aus allen sechs YouPart-Partnerländern zusammen, um nicht nur über Jugendbeteiligung und -rechte zu diskutieren, sondern die Worte „engage“, „connect“ und „empower“ so richtig mit Leben zu erfüllen. Das Projekt richtete sich insbesondere an junge Menschen, die wenig Zugang zu politischer Partizipation haben, deren Stimmen in Gesellschaft und Politik weniger gehört werden – die aber viel zu sagen haben. Zunächst kamen mehr als 150 Teilnehmende im Alter von 13 bis 24 Jahren in lokalen und nationalen Workshops zusammen. Danach trafen sich 60 junge Menschen sowie Jugendarbeiter*innen und Mitglieder der Partnerorganisationen auf zwei YouPart-Jugendkonferenzen in Wien und Prag. Sie lernten sich dort persönlich kennen, diskutierten Ideen und erarbeiteten Forderungen, die sie an politische Entscheidungsträger*innen auf nationaler und europäischer Ebene richteten. Schließlich wurden die YouPart European Youth Demands im Dezember 2022 im EU-Parlament in Brüssel interessierten Abgeordneten präsentiert.

Viele der Aktivitäten, die in den YouPart-Workshops und Jugendkonferenzen verwendet und angepasst wurden, finden sich hier im Digitalen Toolkit. Andere Aktivitäten wurden in der alltäglichen Jugendarbeit der Projektmitglieder und ihrer Kolleg*innen in der Offenen Jugendarbeit in allen sechs Ländern ausprobiert. Die Offene Jugendarbeit mit ihren freiwilligen und niedrigschwelligen Angeboten weiß genau, welche bewährten Tipps und Tricks es braucht, um Jugendliche zu erreichen; vor allem diejenigen, die in mancherlei Hinsicht benachteiligt sind. Es kann herausfordernd sein, das Bewusstsein für und das Interesse an demokratischen politischen Prozessen zu wecken, Partizipation zu ermöglichen und zivilgesellschaftliches Engagement zu unterstützen. Genau dafür ist ein umfassendes Toolkit mit passenden Methoden und Aktivitäten sehr hilfreich. So flossen in die Erarbeitung des Digitalen Toolkits von 2023 bis 2024 viel Erfahrung, Wissen und Feedback ein, um die Praxisnähe für die Anwendbarkeit aller Units (Elemente) zu gewährleisten.

WIE MAN DAS DIGITALE TOOLKIT VERWENDET

Das Digitale Toolkit beinhaltet 48 Units in fünf Kapiteln: 1. Theorie, 2. Energizer, 3. Workshops & andere Aktivitäten, 4. Methoden, 5. Feedback & Evaluation.

Im ersten Kapitel bietet das Toolkit theoretischen Input. In den nächsten Kapiteln liegt der Schwerpunkt auf der praktischen Anwendbarkeit. Kurze Energizer sind immer ein willkommener Einstieg in Workshops und andere längere Aktivitäten, die in einem themenspezifischen Kapitel vorgestellt werden. Methoden, die für verschiedene Themen eingesetzt werden können, finden sich im vierten Kapitel. Schließlich dürfen auch Feedback- und Evaluationsaktivitäten nicht fehlen.

Das Digitale Toolkit bietet Anleitungen sowohl zu Best-Practice-Klassikern als auch zu innovativen Aktivitäten, die zu neuen, frischen Umsetzungen anregen. Es werden Aktivitäten vorgestellt, die drinnen und/oder draußen und/oder digital durchgeführt werden können; von einigen niedrigschwelligen Aktivitäten, die wenig Vorbereitung erfordern und manchmal kurzfristig organisiert werden können, bis hin zu Workshops, die über mehrere Tage stattfinden können.  

Wenn du auf eine Unit klickst, wirst du auf die Unterseite mit Übersichtsinformationen und PDF-Download weitergeleitet. Das entsprechende PDF enthält alle Informationen mit detaillierten Schritt-für-Schritt-Anleitungen. Die Angaben zu Alter, Gruppengröße und Dauer (in Minuten) der Aktivitäten dienen als Orientierungshilfe, sind aber freilich nicht in Stein gemeißelt. Viele Aktivitäten lassen sich beliebig kombinieren und modifizieren. Der modulare Aufbau des Digitalen Toolkits lädt dazu ein, sich zur Konzeption eines eigenen Workshops inspirieren zu lassen. 

Egal, ob es um Jugendbeteiligung auf lokaler, regionaler, nationaler oder europäischer Ebene geht, die Autor*innen sind überzeugt, dass das Digitale Toolkit für alle etwas zu bieten hat. 

Dieses Kapitel beleuchtet in vier Units die Schnittstellen zwischen partizipativen Ansätzen in der Jugendarbeit, Inklusion und digitalen Tools, eingebettet in den globalen Kontext der Ziele für nachhaltige Entwicklung (SDGs). Wir betonen die Notwendigkeit, junge Menschen aus allen Lebensbereichen, insbesondere chancenärmere/benachteiligte Gruppen, einzubeziehen und zu empowern.

Wirf einen Blick auf spezifische Modelle der Jugendpartizipation, die sowohl in analogen als auch in digitalen Räumen stattfinden. Die vorgestellten Ansätze unterstützen die Reflexion und Bewertung der verschiedenen Ebenen sowie der Qualität von Partizipation.

Die Checkliste Inklusion skizziert Strategien und Erfolgsfaktoren für die Inklusion und Partizipation von Jugendlichen, die von sozialer Ausgrenzung betroffen sind.

Die Bedeutung der digitalen Jugendarbeit für die Partizipation von Jugendlichen wird in der entsprechenden Unit dargelegt. Es wird die Notwendigkeit digitaler Kompetenzen und eines Bewusstseins der digitalen Kluft für eine verantwortungsvolle Partizipation hervorgehoben.

Die vierte Unit bietet einen Überblick über die 17 Ziele für nachhaltige Entwicklung (Sustainable Development Goals, kurz: SDGs) mit Bezug zu Global Citizenship Education. In den folgenden Kapiteln zu Workshops und Methoden findest du u.a. Anregungen, wie du die SDGs erfolgreich Jugendlichen vermitteln kannst.

Manche sagen, ein guter Tag beginnt mit einem guten Frühstück – und einem Lächeln. Wir sagen, ein guter Workshop beginnt mit einem guten Energizer – und einem Lächeln. In diesem Kapitel findest du Aktivitäten, die alle auf lustige Weise so richtig in Schwung bringen. Sie helfen rasch, das sprichwörtliche Eis zwischen den Teilnehmenden zu brechen und/oder Gruppen zu bilden.  

Nach einem Einstieg mit Kennenlernen und Energizer geht es zu den Hauptaktivitäten. In diesem Kapitel findest du themenspezifische Workshops und Aktivitäten vorgestellt: von kreativen medienpädagogischen Ideen bis zu Inspirationen für zivilgesellschaftliches Engagement. Die praxiserprobten Schritt-für-Schritt-Anleitungen laden zum Ausprobieren ein. Sie erlauben aber auch, manche Aktivitäten neu zu kombinieren, z. B. als Teile von Workshops oder als Programmpunkte an verschiedenen Tagen. Klick durch diese abwechslungsreichen 16 Units.

Du hast bereits ein Thema, das du mit Jugendlichen bearbeiten möchtest. Aber du bist noch auf der Suche nach der richtigen Methode – online und/oder offline. In diesem Kapitel findest du sicher die passende Methode für dein Setting: von der klassischen moderierten Gruppenarbeit über innovatives Brainstorming bis hin zum kreativen Rollenspiel. Lass dich von diesen 15 Units inspirieren.

Evaluation in der Jugendarbeit bedeutet die Erfassung und Beurteilung der Wirkungen von Jugendprogrammen und -aktivitäten auf junge Menschen. Es geht darum, Daten zu sammeln, diese zu analysieren und die Ergebnisse zu nutzen, um die Wirksamkeit und Qualität von Angeboten der Jugendarbeit zu verbessern.

Auch das ist ein wesentlicher Aspekt der Jugendarbeit, der dazu beiträgt, sicherzustellen, dass die Angebote den Bedürfnissen junger Menschen entsprechen. Durch kontinuierliche Evaluation und Verbesserung können die Entwicklung und das Wohlergehen junger Menschen besser unterstützt werden.  

Um die Ergebnisse der Evaluation effektiv auszuwerten und zu nutzen, ist es wichtig, die Forschungsfragen und -ziele sowie das Zielpublikum genau zu kennen. Gründliche und gut durchdachte Evaluationsprozesse helfen der Jugendarbeit, positive Wirkungen auf das Leben junger Menschen erzielen zu können.

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